03.04.2016 Beuel. Viele Schaulustige bestaunten bei der vierten Aufklage der Beueler Classics die automobile Vielfalt zwischen den Ständen des Blumenfests. 150 Oldtimer begeisterten die automobilen Kenner.

 

Das „BM“ wird er wohl nicht loswerden, aber im kommenden Jahr darf Peter Kastner seine Ente wenigstens mit dem begehrten „H“ auf dem Nummernschild schmücken: Der Erftstädter Oldtimer-Fan präsentierte gestern den Besuchern am Beueler Rheinufer mit seinem weißen 2CV aus dem Jahr 1987 eines der jüngsten Teilnehmer-Fahrzeuge der vierten Beueler Classics: „Das ist inzwischen meine siebte Ente – die habe ich vor acht Jahren erstanden, und natürlich habe ich vorher aber extra nachgefragt, ob ich mit meinem Youngtimer überhaupt an der Veranstaltung teilnehmen darf“, erzählt der Liebhaber des französischen Klassikers.

 

Aufstellung am Rheinufer    Foto: Max Malsch

Kastner war einer von insgesamt 170 Oldtimer-Fans, die an der Ausstellung und dem darauffolgenden Corso durch Stadt und Siebengebirge teilgenommen haben: „Die Nachfrage war noch deutlich größer gewesen, aber wir wollten die Beuel Classics bewusst in einer bestimmten Größenordnung behalten“, so Organisator Werner Koch von den „Oldtimerfreunden Schäl Sick“.

 

 

Direkt hinter Kastners Ente geniest Peter Schleehahn mit ein paar Freunden auf Campingstühlen den milden Frühjahrstag: Außer seiner Frau hat er auch ein blitzblank gewienertes 1962er Mercedes SE-Cabrio mitgebracht: „Alles original“ sagt er lächelnd und zeigt stolz auf das offene Fahrzeug mit dem antiken Radio im hölzernen Armaturenbrett und den schicken schwarzen Ledersitzen. Zu den Highlights der Classics gehörten ohne Zweifel zwei Rennwagen: Ein Siemens Protos aus dem Jahr 1920 und ein Ford GT 40 von 1965.

 

Aber es geht auch eine Nummer kleiner: Direkt neben der Kennedybrücke hatten die Simsonfreunde Bonn ihre Zelte aufgeschlagen: „Mein Moped verbraucht kein Öl, es markiert sein Revier“, hat Holger Kurczyk als kleine Anspielung auf den Ölkonsum der beliebten DDR-Zweitakter auf seinem T-Shirt stehen. „Wir sind zum zweiten Mal dabei“, erzählte sein Vereinskollege Markus Kollmeyer zwischen einem mintgrünen 59er Berlin-Roller und mehreren Schwalben und Sperbern. Ölspuren sind allerdings entgegen der nicht ganz ernst gemeinten Ankündigung keine zu sehen: „Die sind top gepflegt“, betonen die beiden Zweiradliebhaber.

 

Erstmals seit ihrer Gründung fanden die Beueler Classics übrigens nicht bereits Ende März, sondern erst im April statt: „Wir versprechen uns davon einen noch größeren Zuspruch weil viele Oldtimer ja Saisonkennzeichen haben und erst ab dem 1. April wieder fahren dürfen“, so Koch. Insgesamt habe man bei der Organisation an mehreren Ecken ein wenig gefeilt und für Veränderungen gesorgt, die die Veranstaltung sowohl für die Fahrer als auch für die Besucher noch attraktiver machen sollten. Dazu gehörte die neue Route durch Holzlar, das Siebengebirge und das linksrheinische Bonn. (Leif Kubik)